Von Beginn an:  Hochstimmung. Ines Barber versteht es, zu begeistern, wenn sie mit einem selbstironischen Augenzwinkern, wortgewaltig und ausdrucksstark, die kleinen (und manchmal auch größeren) Dinge des Alltags aufs Korn nimmt, Land und Leute immer wieder vergnüglich neu entdeckt oder mit Witz und Ironie in Erinnerungen schwelgt, die viele im Publikum teilen, weil sie Ähnliches erfahren haben. Da wird das Poesie-Album von einst unter die Lupe genommen oder die Sinnhaftigkeit von Spitznamen amüsant seziert. Da drängen sich optische Parallelen der heute so angesagten modischen Kopfbedeckungen zu den liebevoll aus Wollresten gestrickten Eierwärmern im Familienhaushalt auf. Da ist der luxuriöse Kreuzfahrt-Törn nur eine Option für Rentner, weil man sich als jung gebliebene, abenteuerlustige Frau lieber auf einem spartanisch ausgestatteten Zweimaster sieht. Versteht sich, dass dieses Erlebnis auf See bei Ines Barbers Sinn für Komik zum ungewollt echten Abenteuer wird – „schwarzer Gürtel“ in Form blauer Flecken um die Taille inklusive. Mit humoristischem Blick und untrüglichem Gespür für die kleinen Unsinnigkeiten im Alltag nimmt sich die Autorin gesellschaftliche Befindlichkeiten vor und hat sich dabei quietschvergnügt stets selbst auf dem Kieker. Das ist pures Entertainment auf Plattdeutsch - quicklebendig, großartig und mitreißend. Entsprechend heiter war die Stimmung im Saal. Am Ende gab es viel begeisterten Applaus und eine Zugabe der Autorin.

Karin Rohr